Kurz notiert …
In den ZB-Kurzmeldungen lesen Sie die relevanten, aktuellen Themen zum Thema Inklusion und Teilhabe im Beruf.
Umfrage zu KI und Assistenzsystemen für mehr Inklusion im Beruf
Sie sind herzlich eingeladen, an der Bedarfsanalyse im Rahmen des Projekts KI-Kompass Inklusiv teilzunehmen. Ziel des von Barbara Lippa und Verena Anton (von links nach rechts, siehe Foto) federführend geleiteten Projekts ist der Aufbau eines Kompetenzzentrums für KI-gestützte Assistenztechnologien und Inklusion in der Arbeitswelt. Mit der Bedarfsanalyse soll die Grundlage für ein fundiertes Wissens- und Beratungsangebot zu KI-gestützten Assistenzsystemen und Inklusion geschaffen werden.
Das Projekt strebt an, die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsleben mithilfe von KI-gestützten Assistenzsystemen zu verbessern. Eine breite Teilnahme ermöglicht es den Forschenden, zielgruppenspezifische Daten zu erheben, um ein passgenaues Beratungs- und Schulungskonzept für KI-gestützte Assistenztechnologien zu entwickeln.
Die Befragung erfolgt über einen Online-Fragebogen, der vom 10. September 2024 bis zum 30. November 2024 zugänglich ist und etwa 20 Minuten in Anspruch nimmt. Die Teilnahme ist freiwillig und kostenlos. Erhobene Daten werden anonymisiert und streng vertraulich behandelt.
Die Bedarfsanalyse wird durchgeführt von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke e.V. (BAG BBW) für das Forschungsprojekt KI - Kompass Inklusiv. Zur Umfrage geht es hier:
Neue Flyer zu BEM und Prävention online
Die wichtigsten Infos für Sie zusammengefasst
Arbeitgeber sind verpflichtet, länger erkrankten Mitarbeitenden ein Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) anzubieten. Doch viele Beschäftigte sind sich unsicher, wie genau ein BEM abläuft und was eine Teilnahme an dem Verfahren für sie bedeutet. Der neue Flyer der BIH bietet einen Überblick über das BEM-Verfahren, fasst die wichtigsten Infos für Betroffene kompakt und verständlich zusammen und erklärt, warum BEM vor allem eine Chance für Betroffene und Arbeitgeber zugleich ist.
Den Flyer finden Sie hier zum kostenlosen Download.
Mit der betrieblichen Prävention sollen Schwierigkeiten bei der Beschäftigung von Menschen mit Schwerbehinderung idealerweise gar nicht erst entstehen oder zumindest frühzeitig erkannt und dann behoben werden. Im Vordergrund steht der Dialog zwischen den Beteiligten.
Anders als beispielsweise beim Betrieblichen Eingliederungsmanagement gibt es beim Präventionsverfahren keine definierten Kriterien, die das Verfahren auslösen und auch keinen standardisierten Prozess. Arbeitgeber sind sich daher oft unsicher, wann und wie sie ein Präventionsverfahren initiieren sollen. Der neue Flyer der BIH erklärt unter anderem, worum es bei der betrieblichen Prävention geht, wann sich ein Verfahren empfiehlt und wie es in der Praxis umgesetzt werden kann.
Den Flyer finden Sie hier zum kostenlosen Download.
Neue Broschüre: Schwerbehinderte Menschen im Betrieb
Die Bundesagentur für Arbeit und die Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter setzen sich gemeinsam für die Teilhabe von schwerbehinderten Menschen am Arbeitsleben ein. Mit einer neu aufgelegten Broschüre geben sie Arbeitgebern einen Überblick über verfügbare Unterstützungsleistungen für die Beschäftigung von Menschen mit Schwerbehinderung. Ziel der aktualisierten Broschüre ist es, die Gruppe der Menschen mit Schwerbehinderung in den Fokus der Arbeitgeber zu rücken und die vorhandenen Unterstützungsmöglichkeiten publik zu machen.
Im BIH-Portal können Sie den Titel „Schwerbehinderte Menschen im Betrieb“ kostenfrei herunterladen.
Gütesiegel für die BIH-Akademie
Die BIH-Akademie wurde mit dem Comenius-EduMedia-Siegel ausgezeichnet. Das Siegel wurde beim 29. Comenius-EduMedia-Award für digitale Bildungsmedien verliehen, der im Juni 2024 in Berlin stattfand. Der Preis wird von der Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien e. V. (GPI) vergeben. Die ausgezeichneten digitalen Bildungsmedien müssen nach pädagogischen, didaktischen, ästhetischen und technischen Kriterien konzipiert und realisiert sein. Sie unterstützen das Lehren und Lernen nicht nur in Schulen, sondern auch im Beruf, in der Aus- und Weiterbildung und in Kultur und Freizeit. Rund 150 Bewerbungen gingen für den Award 2024 ein.
Hier finden Sie die BIH-Akademie, in der Sie gerne einen Selbstlernkurs absolvieren können.
Autismus im Beruf: Neuer BIH-Erklärfilm
Was ist Autismus und wie lässt sich die berufliche Teilhabe von Personen mit Autismus verwirklichen? Diese und weitere Fragen beantwortet der neue Erklärfilm der BIH. Das Video zeigt unvoreingenommen typische Konfliktsituationen und Missverständnisse in der Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Autismus. Vor allem aber bietet der Film praktische Lösungsvorschläge. Arbeitgeber können diese Lösungen einfach und ohne großen Kostenaufwand direkt umsetzen.
Den Link zum Film und weitere Informationen zu Autismus finden Sie im Fachlexikon hier im BIH-Portal. Außerdem wird sich die ZB in Ausgabe1/25 schwerpunktmäßig mit dem Thema Autismus auseinandersetzen. Schauen Sie dann gerne rein oder abonnieren Sie die Abo-Info!
E-Learning: Wegweiser zur Arbeit
In einem kostenlosen Selbstlernkurs erfahren Menschen mit Behinderung alles, was sie wissen müssen, um sich bei der Jobsuche sicher und gut informiert zu fühlen. Es geht zunächst einmal darum, welche Rechte betroffene Personen haben und wo es geeignete Beratungsangebote gibt. Außerdem wird erklärt, welche Rolle der Schwerbehindertenausweis in der Arbeitswelt einnimmt und welche Behörden sich um das Thema Arbeit und Behinderung kümmern.
Das kostenlose E-Learning-Angebot wird von der Aktion Mensch herausgegeben. In insgesamt fünf Modulen mit inklusiven Übungen und Videos werden Nutzerinnen und Nutzer nach und nach durch die verschlungenen Pfade aus Kosten- und Leistungsträgern, Beratungsstellen und Rechten von Arbeitgebenden und -nehmenden geführt.
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Die Module stehen nach einer Registrierung auf der Aktion-Mensch-Plattform jederzeit kostenfrei zur Verfügung.
Bekenntnis zur Inklusion
Katrin Langensiepen, Europa-Politikerin mit Behinderung, wurde im Mai erneut ins Europaparlament gewählt. In der letzten Legislaturperiode hatte sie sich unter anderem für die Einführung des Europäischen Behindertenausweises, für mehr Inklusion auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt und Barrierefreiheit eingesetzt. Weitere gute Nachrichten aus der Politik gab es im Juni: Bei ihrem Treffen in Italien bekannten sich die Staats- und Regierungschefs der G7-Länder erstmals geschlossen zur Inklusion und zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention.
Digitales Fachgebärdenlexikon für den Beruf
Um die Teilhabe gehörloser Menschen auf dem Arbeitsmarkt zu stärken, fördert das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) das Projekt „Sign4all“. Dahinter verbirgt sich ein digitales Fachgebärdenlexikon, das unter anderem eine niedrigschwellige Bereitstellung von Fachgebärden verschiedener Berufsfelder umfasst. Das Angebot soll gehörlosen Menschen helfen, ihr Gebärdenvokabular zu erweitern, sowie Kommunikationsbarrieren reduzieren, da es Dolmetschende unterstützt. Auf das Vorgängerlexikon können Interessierte unter sign2mint bereits zugreifen.
Eigene Apps für Selbsthilfegruppen
Ein Modellprojekt bietet Selbsthilfegruppen die Möglichkeit, ihre eigene barrierefreie App zu entwickeln. Das soll die Kommunikation mit ihren Mitgliedern und deren Austausch untereinander erleichtern oder ergänzen. Über die App können sie unter anderem geschützte Chaträume einrichten und zu Videokonferenzen einladen, diverse Angebote wie Formulare bereitstellen und über Events informieren. Wie es funktioniert, erläutert der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband auf seiner Website.
Buchtipp: Ein erblindeter Polizist ermittelt
"Zwei brillante Ermittler. Er blind, sie aggro. Zusammen sind sie unschlagbar", so beschreibt Google Books den Krimi Pechstein sieht schwarz der Autorin Judith Bergmann.
Eine Kurzzusammenfassung des Plots: Pechstein, kürzlich erblindet, ist zurück im Dienst – jetzt allerdings in der neu gegründeten Einheit Cold Cases im LKA. Einzige Kollegin ist Natalia Becks, frühere Vorzeige-Polizistin im Karrieretief.
In ihrem ersten Fall nehmen sie die Spur zweier Mädchen auf, die fünfzehn Jahre zuvor spurlos verschwanden. Während Pechstein sich hoch motiviert dem Fall widmet, wird Becks mit einem dunklen Geheimnis aus ihrer Vergangenheit erpresst. Die Suche nach dem Erpresser lässt ihr kaum Zeit für die Ermittlung. Allein kann Pechstein den Fall aber nicht lösen. Und so schwankt das Team zwischen Erfolgswillen, Chaos und Kooperation.
Einen blinden Ermittler – gab es den schon mal? Wir können es nicht mit Sicherheit sagen. Was jedoch sicher ist: Die Autorin wurde von Erika Ullmann-Biller, Gesamtschwerbehindertenvertretung der Polizei NRW, beraten. So konnte der Ermittler und seine Rückkehr in den Beruf nach dem Erblinden realistisch dargestellt werden.
Das Buch erscheint im Selbstverlag und ist überall dort erhältlich, wo es Bücher gibt.
Judith Bergmann: Pechstein sieht schwarz. Kriminalroman.
Weitere Artikel dieser Ausgabe
- Editorial
- Inklusion und Blaulichtberufe, geht das?
- Titel: Voll einsatzfähig
- Podcast: Inklusion geht überall
- Einfach mal ausprobieren – bei der freiwilligen Feuerwehr
- Herzenssache: Interview mit Dr. Veronika Wolter
- Kurz notiert …
- Vom Leben gezeichnet
- Aktuelles Urteil: Schulungskosten müssen übernommen werden
- Aktuelles Urteil: GSBV darf an Betriebsversammlung teilnehmen
- Aktuelles Urteil: Wiedereingliederung im Eilverfahren
- Ausblick