Eine Mitarbeiterin und der Chef der Gärtnerei Nickel stehen in einem Blumenbeet

Ein Fall für die EAA – Gärtnerei Nickel

Ein Fall für die EAA – dieses Mal bei der Gärtnerei Nickel in Neuzelle, Brandenburg. Dort hat EAA-Berater Johannes Kasper-Morelly unterstützt und alle sind zufrieden. 

Ab dieser Ausgabe stellen wir Ihnen regelmäßig Fälle der EAA-Beraterinnen und -Berater vor: Gelungene Beispiele, bei denen die Beratung gut funktioniert hat und am Ende Arbeitgeber und Arbeitnehmer, aber auch die EAA-Berater und das Inklusionsamt zufrieden sind. Heute startet unsere kleine Serie mit einem Beispiel aus Brandenburg: die Gärtnerei Nickel aus Neuzelle im Landkreis Oder-Spree. 

Der Anlass für den Kontakt

Die Gärtnerei Nickel aus Neuzelle in Brandenburg ist ein Familienbetrieb, der seit 1990 selbst produzierte Gemüsepflanzen, Zierpflanzen, Stauden, Ziergehölze, Obstgehölze und Bäume verkauft. Neben dem Verkauf bietet die Gärtnerei auch Pflege und Gestaltung von Gärten an. Seit 2017 führt Andreas Nickel zusammen mit seinem Bruder Patrick den Betrieb in zweiter Generation. Eine große Herausforderung für die beiden ist der Fachkräftemangel. „Es gibt kaum fachlich qualifizierte Bewerbungen“, schildert Andreas Nickel. Über den Internationalen Bund (IB), einen freien Träger in der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit, kam Andreas Nickel in Kontakt mit Johannes Kasper-Morelly, dem für seine Region zuständigen EAA-Berater. Der IB vermittelte Mandy Wüsteneck im Rahmen einer Maßnahme zur Unterstützten Beschäftigung (UB) an die Gärtnerei Nickel. Die aufgrund einer psychischen Erkrankung gleichgestellte junge Frau fühlte sich in der Gärtnerei sehr wohl und beendete dort die UB-Maßnahme. Im Anschluss entschied sich Andreas Nickel – auch aufgrund der in Aussicht gestellten Förderungen durch verschiedene Träger –, Mandy unbefristet anzustellen. „Der Prozess für die Beantragung der verschiedenen Förderungen war sehr aufwendig und wäre ohne die Unterstützung von Herrn Kasper-Morelly für uns nicht zu stemmen gewesen.“

 

Der Fall

Nachdem klar war, dass die Gärtnerei Nickel einen unbefristeten Arbeitsplatz für Mandy Wüsteneck einrichten möchte, kamen am 5. Dezember 2023 alle Beteiligten zu einem Erstgespräch zusammen. Ziel des Gesprächs war es, die vielfältigen Fördermöglichkeiten zu besprechen. Bei dem Gespräch waren neben dem EAA-Berater Johannes Kasper-Morelly Vertreter der Agentur für Arbeit, des Integrationsamts und des UB-Trägers anwesend. Hier wurde besprochen, welcher Träger in dem konkreten Fall für welche Förderung zuständig ist. „Das sind viele Beteiligte und viele Informationen auf einmal. Die meisten Arbeitgeber überfordert das in dem Moment“, weiß der EAA-Berater. Und genau an der Stelle kam er dann ins Spiel. „Am Ende des Gesprächs sagte der UB-Trainer zu Herrn Nickel: Sie müssen sich nur Herrn Kasper-Morelly merken. Der unterstützt Sie bei den Anträgen und leitet diese an die richtigen Stellen weiter.“ Mit der Hilfe des EAA-Beraters beantragte Andreas Nickel dann erfolgreich umfangreiche Förderleistungen. Unter anderem war das ein Zuschuss von 25.000 Euro (auf fünf Jahre verteilt) aus dem Landesförderprogramm PERSPEKTIVE INKLUSIVER ARBEITSMARKT (PiA 2.0). „Konkret habe ich Herrn Nickel beim Ausfüllen der Anträge geholfen und Tipps gegeben, wie beispielsweise Listen mit Kostenvoranschlägen für die benötigten Arbeitsgeräte den Anträgen direkt mit anzuhängen. Das beschleunigt die Genehmigungsverfahren.“

 

So läuft’s jetzt

Mit seiner neuen Mitarbeiterin ist Andreas Nickel zufrieden: „Sie gibt sich große Mühe, die aufgetragenen Arbeiten sorgfältig zu erledigen. Dass dies für sie aufgrund ihrer Erkrankung nicht immer einfach ist, ist uns bewusst.“ Seit dem 1. März 2024 ist Mandy Wüsteneck jetzt bei der Gärtnerei Nickel unbefristet angestellt. „Wir würden diesen Weg auch wieder gehen, wenn es einen Bewerber gibt, der so interessiert ist wie Mandy“, sagt Andreas Nickel. Der neue Service der EAA sei dabei definitiv sehr hilfreich für Arbeitgeber.

 

In aller Kürze

Johannes Kasper-Morelly ist mit dem Verlauf des Falls sehr zufrieden: „Verschiedene Träger haben sich gut untereinander abgestimmt und sind vor allem pragmatisch und zielorientiert vorgegangen.“ Er konnte den Arbeitgeber gut bei der Kommunikation mit den verschiedenen Trägern unterstützen und ganz konkret bei der Beantragung der verschiedenen Förderleistungen beraten. Mit Erfolg: Alle der von Andreas Nickel beantragten Förderungen wurden bewilligt.

Diese Förderleistungen wurden gewährt

1.

25.000 Euro verteilt auf fünf Jahre aus dem Landesförderprogramm PiA des Integrationsamtes zur Schaffung von Ausbildungsplätzen sowie zur Schaffung und Stabilisierung von Arbeitsplätzen für schwerbehinderte Menschen

 

2.

3.773,19 Euro als Leistungen nach § 15 vom Landesamt für Soziales und Versorgung des Landes Brandenburg

 

 

3.

Eingliederungszuschuss in Höhe von 70 Prozent des Arbeitsentgelts im ersten Jahr und 60 Prozent im zweiten Jahr von der Agentur für Arbeit

 

Sie wollen mehr wissen?

Viele Informationen zu den Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber finden Sie auf der BIH-Themenseite

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EAA

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