Seite 1 von 1

Lange Anfahrtsweg zur Arbeit

Verfasst: Donnerstag 7. April 2016, 14:51
von sost195
Hallo,
ich habe keine Ahnung wo ich mich hinwenden kann. Ich habe auch noch nie irgendwelche Hilfe oder Unterstützung gebraucht.
Ich habe für mich und meine Behinderung den perfekten Job. Allerdings muss ich auch jeden Tag 70 km fahren eine Strecke und bin damit fast eine Stunde unterwegs. Am Tag also 2 Stunden Fahrt. Nun merke ich zunehmend das die 8Stunden Arbeitszeit und 2 Stunden Fahrtzeit mich an meine Belastungsgrenze bringen. Arbeitszeit reduzieren wäre zu große finazielle Einbuße, außerdem bei dem weiten Anfahrtsweg nur 6 Stunden arbeiten würde sich noch weniger rechnen. Öffentlich Verkehrsmittel würden 3-4 Stunden Zeit in Anspruch nehmen, also noch mehr strapazen.
In der näheren Umgebung gibt es nicht wirklich Arbeit, dafür ist der Beruf zu speziell.

Ich bin im ÖD, also wirklich gut aufgehoben. Einzig der Fahrtweg ist problematisch, also dass ich halt schon 10-11 Stunden am Tag außer Haus bin.

Gibt es für dieses Problem irgendeine Hilfe?

AW: Lange Anfahrtsweg zur Arbeit

Verfasst: Donnerstag 7. April 2016, 15:40
von matthias.günther
Hallo,

wenn es die Arbeitsaufgabe zulässt und aufgrund der Art der Tätigkeit keine Präsenzpflicht gegeben ist, besteht evtl. die Möglichkeit im Homeoffice (ggf. tageweise) zu arbeiten? Das wäre auch ein Thema für den Personalrat der Dienststelle, u. U. besteht hier nach dem anzuwenden PersVG eine Mitbestimmung. Von einer entsprechenden allgemeinen Regelung (Dienstvereinbarung) würden auch die anderen Beschäftigten profitieren. Im Rahmen der Fürsorgepflicht kann die Einrichtung eines solchen Telearbeitsplatzes gegenüber Beschäftigten mit Behinderung (auch im Einzelfall) angezeigt sein. Im Allgemeinen machen die Arbeitgeber damit auch gute Erfahrungen (Motivation, Krankenstand...).

AW: Lange Anfahrtsweg zur Arbeit

Verfasst: Montag 11. April 2016, 09:06
von Ulrich.Römer
:shock: Auch auf die Gefahr hin, dass ich hier jetzt einen Sturm der Entrüstung entfache:
Wie wäre es mit einem Umzug in Arbeitsplatznähe oder ein Zimmer für die Arbeitswoche? Wird von tausenden Arbeitnehmern praktiziert die der täglichen Pendelei entgehen wollen. Doppelte Haushaltsführung wird vom Staat gefördert.

AW: Lange Anfahrtsweg zur Arbeit

Verfasst: Montag 11. April 2016, 14:22
von valentin
Hallo Herr Römer,

kann Ihnen nur VOLL ZUSTIMMEN!!

Viele Schwerbehinderte vergessen leider IMMER wieder, dass das SGB IX "nur" Nachteilsausgleiche auf Grund der Behinderung kennt!! Eben keine Bevorteilung, auch nicht wegen der Schwerbehinderung!!

Dieses Problem, der lange und ggf auch anstrengenden Fahrzeiten haben auch oder sogar viel mehr NICHTBEHINDERTE. Oft sogar noch viel weitere/anstrengendere. ES gibt auch betreffend der Zumutbarkeit von Fahrtwegen/Zeiten ganz klare obergerichtliche Entscheidungen http://www.deutsche-anwaltshotline.de/r ... entfernung !

Dann muss man halt ggf entscheiden, ziehe ich um oder suche mir ggf einen Arbeitsplatz der näher liegt!