Lange Anfahrtsweg zur Arbeit

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sost195

Lange Anfahrtsweg zur Arbeit

Beitrag von sost195 »

Hallo,
ich habe keine Ahnung wo ich mich hinwenden kann. Ich habe auch noch nie irgendwelche Hilfe oder Unterstützung gebraucht.
Ich habe für mich und meine Behinderung den perfekten Job. Allerdings muss ich auch jeden Tag 70 km fahren eine Strecke und bin damit fast eine Stunde unterwegs. Am Tag also 2 Stunden Fahrt. Nun merke ich zunehmend das die 8Stunden Arbeitszeit und 2 Stunden Fahrtzeit mich an meine Belastungsgrenze bringen. Arbeitszeit reduzieren wäre zu große finazielle Einbuße, außerdem bei dem weiten Anfahrtsweg nur 6 Stunden arbeiten würde sich noch weniger rechnen. Öffentlich Verkehrsmittel würden 3-4 Stunden Zeit in Anspruch nehmen, also noch mehr strapazen.
In der näheren Umgebung gibt es nicht wirklich Arbeit, dafür ist der Beruf zu speziell.

Ich bin im ÖD, also wirklich gut aufgehoben. Einzig der Fahrtweg ist problematisch, also dass ich halt schon 10-11 Stunden am Tag außer Haus bin.

Gibt es für dieses Problem irgendeine Hilfe?
matthias.günther
Beiträge: 279
Registriert: Mittwoch 2. Mai 2012, 14:41

AW: Lange Anfahrtsweg zur Arbeit

Beitrag von matthias.günther »

Hallo,

wenn es die Arbeitsaufgabe zulässt und aufgrund der Art der Tätigkeit keine Präsenzpflicht gegeben ist, besteht evtl. die Möglichkeit im Homeoffice (ggf. tageweise) zu arbeiten? Das wäre auch ein Thema für den Personalrat der Dienststelle, u. U. besteht hier nach dem anzuwenden PersVG eine Mitbestimmung. Von einer entsprechenden allgemeinen Regelung (Dienstvereinbarung) würden auch die anderen Beschäftigten profitieren. Im Rahmen der Fürsorgepflicht kann die Einrichtung eines solchen Telearbeitsplatzes gegenüber Beschäftigten mit Behinderung (auch im Einzelfall) angezeigt sein. Im Allgemeinen machen die Arbeitgeber damit auch gute Erfahrungen (Motivation, Krankenstand...).
Ulrich.Römer
Beiträge: 621
Registriert: Mittwoch 29. September 2010, 12:51

AW: Lange Anfahrtsweg zur Arbeit

Beitrag von Ulrich.Römer »

:shock: Auch auf die Gefahr hin, dass ich hier jetzt einen Sturm der Entrüstung entfache:
Wie wäre es mit einem Umzug in Arbeitsplatznähe oder ein Zimmer für die Arbeitswoche? Wird von tausenden Arbeitnehmern praktiziert die der täglichen Pendelei entgehen wollen. Doppelte Haushaltsführung wird vom Staat gefördert.
Ulrich Römer

Moderator der BIH-Foren
valentin

AW: Lange Anfahrtsweg zur Arbeit

Beitrag von valentin »

Hallo Herr Römer,

kann Ihnen nur VOLL ZUSTIMMEN!!

Viele Schwerbehinderte vergessen leider IMMER wieder, dass das SGB IX "nur" Nachteilsausgleiche auf Grund der Behinderung kennt!! Eben keine Bevorteilung, auch nicht wegen der Schwerbehinderung!!

Dieses Problem, der lange und ggf auch anstrengenden Fahrzeiten haben auch oder sogar viel mehr NICHTBEHINDERTE. Oft sogar noch viel weitere/anstrengendere. ES gibt auch betreffend der Zumutbarkeit von Fahrtwegen/Zeiten ganz klare obergerichtliche Entscheidungen http://www.deutsche-anwaltshotline.de/r ... entfernung !

Dann muss man halt ggf entscheiden, ziehe ich um oder suche mir ggf einen Arbeitsplatz der näher liegt!
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