BIH

Hallo,
ich hätte da eine Frage bezüglich der Mehrarbeit. Ich habe bereits auf versch. Internetseiten darüber gelesen, bekomme aber meine Frage nicht beantwortet.
Ich bin 55 Jahre alt und arbeite als Verkaufsfahrerin. Habe GdB 50. Ich arbeite 3Tage wöchentlich.
Ich beginne um 5:30 Uhr zu arbeiten und beende meine Arbeit normalerweise gegen 17:30 Uhr.Das sind bereits mehr als die üblichen 8 Std. Arbeitszeit. Jetzt während der Urlaubszeit bsteht akuter Personalmangel und man bittet mich ständig ob ich auch an weiteren Tagen arbeiten kann. Bisher habe ich 1-2 mal pro Monat zugesagt obwohl ich mich körperlich nicht dazu in der Lage fühle.
Nun meine Frage: Kann ich diese Mehrarbeit ohne rechtliche Folgen in Zukunft verweigern?

Um meinen Tagesumsatz zu steigern wird hin und wieder eine sogenannte "Neuwerbung" durchgeführt.Was für mich bedeutet dass ich noch mindestens 1 Stunde länger unterwegs bin. Der Betrieb beschäftigt Leute die für diese Neuwerbungen spezialisiert sind.. Es wäre also organisatorisch möglich (meiner Meinung nach) die Werbungen von unseren Spezialisten durch führen zu lassen.
Zählt dies auch zur Mehrarbeit? Kann ich das verweigern?
Bedanke mich schon mal im Vorraus,
lg Karin

Hallo,

schau mal im Fachlexikon: https://www.integrationsaemter.de/Fachl ... index.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Ggf. ist es in deinem Fall zielführender, statt § 124 SGB IX mit dem Anspruch auf behinderungsgerechte Gestaltung der Arbeitszeit nach § 81 Abs. 4 S. 1 Nr. 4 SGB IX zu argumentieren bzw. diesen zusätzlich anzuführen. Wenn es im Betrieb eine Schwerbehindertenvertretung gibt, diese unbedingt mit einbeziehen. Ordnet der Arbeitgeber Mehrarbeit an, muss er den Betriebsrat beteiligen und auch die Schwerbehindertenvertretung vorher informieren.

Für die Ablehnung von Mehrarbeit kommt es nur darauf an, den Arbeitgeber so rechtzeitig zu informieren, dass dieser sich darauf einstellen kann. Rechtliche Konsequenzen darf der Arbeitgeber nicht ziehen. Sonst eine klare und unzulässige Diskriminierung aufgrund der Behinderung. Wenn der Arbeitgeber bei der Urlaubsplanung geschlafen hat, darf dies nicht zu Lasten der schwerbehinderten Beschäftigten gehen.

Nur am Rande sei erwähnt, dass es sich auch um einen Verstoß gegen die Grenze von täglich maximal 10 Stunden handelt! Als Verkaufsfahrerin fällt man ja nicht unter die Ausnahmeregelungen im Arbeitszeitgesetz für Polizei, Feuerwehr,.... .

Wie wohl ein Arbeitgeber - der sowas toleriert oder gar verlangt, mit dem Nein zur Mehrarbeit verfährt? Drücke die Daumen und folge dem Rat/Tip statt Mehrarbeit auf die behinderungsgerechte Beschäftigung i.S. von Paragraph 81 auszuweichen.

Grüße Christian Vedder

Hallo, vielen Dank für Eure Tips.
Ja, ich muss da schon sehr diplomatisch vorgehen. Man findet immer einen Weg Jemanden los zuwerden.
Danke und liebe Grüße