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Kündigung

Verfasst: Sonntag 18. Mai 2014, 10:36
von Luana
Ich arbeite seit 2 Jahren in einem Call Center. Seit einem halben Jahr wird der Druck und der Stress dort aber immer schlimmer. Täglich neue Anweisungen und Verbote. Der Krankheitsstand ist in den letzten Monaten emens gestiegen. Die Leute die da sind müssen das doppelte oder sogr das dreifache leisten. 120 Calls und dazu bis zu 50 E- Mails beantworten ist sozusagen auf der Tagesordung bei uns. Nun ist mir durch den großen Druck ein Fehler unterlaufen. Zuerst sollte ich mal sagen das wir täglich mit den gleichen Personen am Telefon zu tun haben. Man fragt wie es einen geht und scherzt auch mal. An einem Wochenende stand ich so unter Stress, wir hatten schon Tage zuvor unendlich viele Calls und mit dem E-Mailsbeantworten sind wir einfach nicht nachgekommen. Wieder fragte mich die Person am anderen Ende, wie es mir geht und das sie dringend in einem Vorgang meine Hilfe bräuchte. Ich schaute nach und sah das man hier schon längst reagieren hätte müssen, aber wir ganz einfach nicht dazugekommen sind. Dann ist mir irgendwie herrausgerutscht das ich langsam die Nase voll hätte, die Chefs lassen uns hier mit allen allein und wir müssen sehen wie wir zurechtkommen. Dann sagte die andere Person...komm doch zu uns, wir brauchen immer gute Leute. Darauf habe ich geantwortet...Ja wenn ich 20 Jahre jünger wäre und Gesund, wäre ich schon längst weg....Nun weiß ich nicht ob es rechtens ist das man mir das Vorwefen kann. Normalerweise wird uns gesagt wann wir abgehört werden. Das ist immer 2 mal im Monat. Nur an diesm Tag sollte ich nicht abgehört werden. Nun bin ich mir auch sicher das diese Kontrolle ständig ist. Man hat mich am Freitag nun zu meinen Vorgesetzten gerufen und mir den Call vorgespielt. Der Komantar...Ich würde den Betreib schädigen und man wird sich arbeitsrechtliche Schritte gegen mich überlegen. Danach hat man mich gebeten erstmal nach hause zu gehen und meine Überstunden zu nehmen. Man wird sich bei mir melden. Trotz meiner Erkrankung habe ich immer meine Arbeit so gut es ging erledigt, bin eingesprungen wenn es Not war, auch wenn es mir unter manchen dieser Umstände sehr schwer gefallen ist. Ich habe jetzt große Angst vor einer Entlassung. Mein Schwerbehinderungsgrad ist bei 50. Wie wird es wohl jetzt für mich weitergehen? Muss ich mit einer Entlassung rechnen? Über eine Antwort wäre ich sehr sehr dankbar.

Gruß Luana

AW: Kündigung

Verfasst: Dienstag 20. Mai 2014, 09:34
von CVedder
Hallo Luana,

das geht in persönliche Beratung rein und ist damit nicht so einfach via Forum zu klären. Gibt es bei Ihnen eine Schwerbehindertenvertretung oder einen Betriebsrat im Unternehmen? Falls ja, dann könnte das auch eine Hilfestellung sein. Unterstützung und Rat auf die Schnelle (telefonisch) kann man auch vom Integrationsamt unmittelbar einholen. Einfach anrufen und mit dem zuständigen Menschen verbinden lassen.

So nun aber etwas konkreter: Den Vorfall sozusagen mit Rufschädigung zu betiteln ist schon etwas übertrieben. Sicherlich kann man das kritisieren und unter Umständen auch mit einer Ermahnung - manche harten Arbeitgeber packen auch gleich eine Abmahnung darauf, versehen. Sollte der Arbeitgeber kündigen wollen, muss er zuvor die Zustimmung vom Integrationsamt einholen. Die Kollegen vom InA werden mit hoher Wahrscheinlichkeit die Sachlage so einschätzen, dass eine Ermahnung, vielleicht auch Abmahnung das mildere Mittel vor einer Kündigung ist und dies genügen sollte.

Eine Kontaktaufnahme mit dem Integrationsamt scheint mir auf jeden Fall sinnvoll. Auch wenn das vorgeworfene Verhalten nicht in direkten Zusammenhang zur Behinderung stehen sollte kann das Integrationsamt sich hier präventiv einschalten.

Grüsse und viel Glück
Christian Vedder