Zukünftiger Arbeitgeber ändert Vertrag

shining120582

Hallo, ich bin neu hier habe einen GdB von 50% bin/war bis zum 15.04. bei einem Arbeitgeber auf 450€ Basis beschäftigt.
Da ich mich beruflich neu orientieren wollte und von einem Betrieb die chance bekam dort eine andere Beschäftigung aufzunehmen auch auf 450€ Basis habe ich bei meinem alten Arbeitgeber im guten glauben vorab geküdigt um meine Fristen einzuhalten.

Nun hat sich mein neuer Arbeitgeber lange bitten lassen mir doch endllich den Arbeitsvertrag auszuhändigen...... am 23. war es soweit, ich habe meine Papiere abgegeben und lese meinen Vertrag durch..............der neue Arbeitgeber schaut sich meine Papiere an und bemerkt, dass ich schwerbehindert bin......

Dann passierte folgendes..................sie kam, nimmt mir den Vertrag aus der Hand und meint, dass sie Schwerbehinderte nicht einstellen will, sie gibt mir den Vertrag nur, wenn sie ihn nochmal abändern könnte.............?????

Nun hat sie eine Probezeit, die nicht vereinbart war im Vertrag aufgenommen und ihn zusätzlich auf ein Jahr befristet.......Ich habe natürlich aus Angst vor Sanktion seitens des Jobcenters unterschrieben und fühle mich aber nicht wirklich gut mit dem Vertrag................

Weiß jemand rat????

Hallo,

falls es beim neuen Arbeitgeber eine Schwerbehindertenvertretung bzw. einen Betriebsrar gibt, können diese bei der Klärung behilflich sein.
Wenn der Arbeitsvertrag bereits unterschrieben war, dürfte es schwer für den Arbeitgeber werden, hier im Nachhinein noch etwas zu ändern. Wenn Änderungen nur aufgrund der Schwerbehinderung, dann ist das doch ein Indiz für eine unzulässige Diskriminierung.
Wovor hat denn der neue Arbeitgeber Angst? In den ersten sechs Monaten besteht der besondere Kündigungsschutz für Schwerbehinderte noch nicht. Ein Jahr Probezeit, da wäre doch für den Arbeitgeber eine Alternative die Nutzung der kurzen gesetzlichen Kündigungsfristen.

shining120582

da wurde was falsch verstanden, die Arbeitgeberin (Kleinbetrieb weniger als 5 Arbeitnehmer) hat mir den Vertrag ununterschrieben hingelegt und ich habe ihn gelesen. in dieser zeit hat sie erfahren, dass ich schwerbehindert bin und hat ihn mir weggenommen und nochmals korrigiert.

Vor der Korrektur gab es keine Probezeit und keine Befristung
Nach der Korrektur ist jetzt vereinbart Probezeit 6 Monate und auf ein Jahr befristet.

Hallo shining120582,
da der Arbeitsvertrag nun unterschrieben ist, besteht das Arbeitsverhältnis zu den im Arbeitsvertrag genannten Konditionen. Probezeit darf bis max. 6 Monate gehen und Befristung (auch ohne sachlichen Grund) auf zunächst ein Jahr ist in Ordnung.

Natürlich "riecht" das Ganze nach Diskriminierung wie matthias.günther geschrieben hat. Dagegen kann man sich mit einer Klage beim Arbeitsgericht wegen Verstoß gegen das Diskriminierungsverbot im AGG (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz) wehren. Danach wird dieses Jahr aber sicher nicht unproblematisch und es würde mich sehr wundern, wenn der Arbeitgeber nach Ablauf der Befristung einen neuen Arbeitsvertrag anbietet. Da es in diesem Betrieb keine SBV gibt ist von dieser Seite auch keine Unterstützung zu erwarten.

Einzige Möglichkeit die besteht ohne gleich einen Scherbenhaufen zu hinterlassen ist ein Gespräch mit dem Arbeitgeber! Die Probezeit und Befristung ist vielleicht nur eine Reaktion auf (hoffentlich) unbegründete Befürchtungen oder auch schlechte Erfahrungen. Dies gilt es herauszufinden. Gerade in einem Kleinbetrieb sollte doch das vertrauliche Gespräch möglich sein.

shining120582

ja ist mir schon klar, dass die Probezeit und die Befristung prinzipiell ok sind. Ich finde es eben sehr Problematisch, da ich die Arbeitgeberin bereits seit 3 Jaren kenne und wir in den Vorverhandlungen ganz andere Konditionen ausgemacht haben.

Für mich ist das ganze sehr fragwürdig geworden, da der Vertrag ansich nur Vorteile für den Arbeitgeber beinhaltet.

Es ist nicht geregelt, was meine eigentliche Aufgabe ist, lediglich als was ich eingestellt werde ist Klar......"Bürokraft"

in § 10 wird geregelt, dass der Arbeitnehmer keinerlei Anspruch auf Entgeltfortzahlung im Falle von Krankheit hat.....

Die Arbeitszeit ist 10,5 Stunden die Woche, da steht nicht, wie Überstunden behandelt werden, aber ich weiß, dass auf jeden Fall Überstunden anfallen werden.

Der Vertrag besteht aus vier losen Blättern (Unterschriften sind nur auf der letzten Seite), und ich habe lediglich eine Kopie erhalten.
Für mich sieht das eben aus, als wolle sie mich bescheißen.................

Eigentlich schade, denn ich hätte unter diesen Vertragsbedingungen niemals unterschrieben und mein Unbefristetes Arbeitsverhältnis beim alten Arbeitgeber gekündigt.

Lotte_Meyer

Hallo shining120582,
ich würde an deiner Stelle weiter rumschauen, und nach dem neuen Job suchen.
Es riecht nicht nach einer Diskriminierung - es stinkt! Unabhängig davon, die Änderungen von bereits vereinbarten Arbeitsbedingungen ohne Absprache ist ein Zeichnen dafür, dass es auch weitere Probleme mit diesem Arbeitgeber geben werden. Die Frau hat es dir bereits gezeigt, dass sie keine Rücksicht auf die anderen nimmt. Alleine Vertrag aus der Hand reißen finde ich ein asoziales Verhalten, geht sie mit ihren Kunden auch so um?