Befreiung von Wochenend- Sonntags- und Feiertagsarbeit

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joerg63

Befreiung von Wochenend- Sonntags- und Feiertagsarbeit

Beitrag von joerg63 »

Hallo, leider weiss ich nicht ob ich hier richtig bin oder nicht ! Ich habe seit 2007 einen GdB von 50, seit 2014 GdB 70 und seit Juni 2015 einen GdB von 80 G und muss laut Arbeitsvertrag auch am Wochenende und Feiertags arbeiten ( arbeite bei einem Sicherheitsdienst an der Pforte), da meine Mobilitaet sehr eingeschraenkt ist, wir vor 3 Jahren umgezogen sind und ich zum erreichen meines Arbeitsplatzes auf oeffentliche Verkehrsmittel angewiesen bin ist dies an Wochenenden und Feiertags, durch eingeschraenkte Verbindungen, sehr schwierig fuer mich. Mit dem Zug sind die Verbindungen so knapp gehalten, dass bereits eine Verspätung von 5 Minuten genuegt um den anderen Zug nicht mehr zu erreichen, muss immer umsteigen, dies stellt fuer mich sowieso immer ein laeuferisches Problem dar und fuehrt meist zu einer Wartezeit von bis zu 2 Std. auf den naechsten Zug und dies nach einer Schichtzeit von 12 Std. ( arbeite nur Nachtschicht, Tagschicht ist im Betrieb durch betriebseigene Arbeiter besetzt), dasselbe Spiel ist bei Arbeitbeginn, hier muss ich meist 2 Std. vor Arbeitsbeginn aus dem Haus, damit ich wenigstens puenktlich zur Arbeit erscheine. Autofahren geht bei mir durch die fortgeschrittene Polyneuropathie nicht mehr.
Wie kann ich mich nun von der Wochend- und Feiertagsarbeit befreien lassen ? In meinem Arbeitsvertrag stehen monatlich zu leistende Arbeitsstunden von 173, dies ist mir aber auch nicht moeglich, da dies von meinem "Arbeitkollegen" dadurch blockiert wird, dass er fuer sich die Arbeitsplaene fuer Monate im voraus macht und fuer mich dann nur noch, um meine Stunden zu erreichen, die Restschichten inkl. Wochenenden und Feiertage bleiben. Mein Vorgesetzter unternimmt trotz mehrmaliger Aufforderung von mir nichts dagegen. Was soll ich tun und wie soll ich mich verhalten, zumal ich immer mehr gemobbt werde ?
Interessierter

AW: Befreiung von Wochenend- Sonntags- und Feiertagsarbeit

Beitrag von Interessierter »

Siehe hier: https://www.einfach-teilhaben.de/DE/AS/ ... 1.1_cid345

Feiertagsarbeit und Schichtdienst: Schwerbehinderte Beschäftigte können auch nicht grundsätzlich von Sonn- und Feiertagsarbeit oder Nacht- und Schichtarbeit befreit werden. Nichtsdestotrotz hat der Arbeitgeber gegenüber seinen Beschäftigten eine Fürsorgepflicht. Hieraus kann sich im Einzelfall die Unzumutbarkeit von Nacht- oder Schichtarbeit ergeben.

und hier: https://www.betriebsrat.de/portal/forum ... -2841.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Der Anwendungsbereich beschränkt sich auf die zu leistende Mehrarbeit. § 124 gibt den schwerbehinderten Menschen jedoch kein Recht, Sonn oder Feiertagsarbeit bzw. Nachtarbeit pauschal abzulehnen. Nach § 124 SGB IX besteht kein Anspruch auf Einhaltung der Fünf-Tage-Woche noch auf Freistellung von Nachtarbeit. Eine Ausnahme kann sich im Einzelfall aus § 81 Abs. 4 Nr. 4 ergeben, wenn dies zur behinderungsgerechten Gestaltung der Arbeitszeit geboten ist (BAG, 03.12.2002, AP Nr. 1 zu § 124 SGB IX).
CVedder
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Beitrag von CVedder »

Hallo Joerg63,

beim Integrationsfachdienst der Integrationsämter können Sie sich im Gespräch auch Unterstützung und Austausch holen. Die Adressen bekommen Sie von Ihrem Integrationsamt. Ich würde aber auch empfehlen sich mit dem Sachbearbeiter Begleitende Hilfe beim Integrationsamt mal auszutauschen.
Zur Mehrarbeit hat Herr Hackenberger ja bereits ausgeführt. Nicht gefallen lassen müssen Sie sich die Art und Weise der Gestaltung der Dienstpläne.

Grüße
Christian Vedder
joerg63

AW: Befreiung von Wochenend- Sonntags- und Feiertagsarbeit

Beitrag von joerg63 »

Hallo,

und erst mal entschuldigung, dass ich mich jetzt erst melde um mich bei Herrn Hackenberger und Herrn Vedder fuer die schnelle Antwort zu bedanken.
Was ich vergessen habe zu erwaehnen, ich arbeite nun schon seit 2009 nicht mehr am Wochenende ( weil meine Frau auch voll Berufstaetig ist und meine Erkrankung sich immer mehr verschlechtert) ) und soll nun nur weil mein "Arbeitskollege" es laut seinen Arbeitsplaenen so eingeteilt hat wieder Samstag / Sonn- und Feiertags arbeiten und wenn ich zu wenig Stunden habe solle ich noch in einem anderen Objekt arbeiten, es sei noch dazu gesagt mein Arbeitskollege ist ledig 54 und lebt noch bei Mama und hat sich die Wohnung in der er mit seiner Mutter lebt vor eineinhalb Jahren gekauft und ich soll ihn nun durch Stundenverzicht bei der Finanzierung unterstuetzen.
Ich bin 52 habe Diabetis Typ 1,Probleme mit dem Herz und Nachtarbeit ist laut der Aussage meiner Aerztin nicht gerade das beste fuer mich, aber welche Möglichkeiten habe ich noch, mir wurde zwar von meinem Vorgesetzten schon ein anderer Job in Tagschicht angeboten, hierfuer solle ich aber auf 600 Euro Brutto verzichten.
Es sei hier auch noch erwaehnt, dass nur die Schichten am Wochenende 12 Std. lang sind, von Montag bis Donnerstag sind es 14 Std. und Freitags sogar 16 Std.
Am Wochenende und Feiertags ist ausser an der Pforte -die Pforte ist immer nur von 1 Person besetzt- selten jemand im Betrieb, es waere also auch niemand da der mir bei einer, meiner leider haeufig, auftretenden Unter- bzw. Ueberzuckerung helfen koennte, von Montag bis Freitag ist dies nicht der Fall, weil staendig An- und Ausgeliefert wird, zudem laeuft die Produktion und die Arbeiter und Fahrer wissen bescheid ueber meine Erkrankungen.
Es muessen im Betrieb auch 4 Kontrollgaenge pro Schicht durchgefuehrt werden, dies ist mir nicht mehr moeglich und mein Vorgesetzter weiss das. Es ist von Montag bis Freitag egal ob die Kontrollgaenge durchgefuehrt werden, da An- bzw. Auslieferung immer Vorrang haben, aber am Wochenende muessen die Kontrollgaenge durchgefuehrt werden.
Es gibt also genuegend Gruende mich zu befreien, aber ich denke mein Vorgesetzter und mein Arbeitskollege wollen mich lieber loshaben.
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