SBV stärken! Zwölftausend Postkarten im BMAS übergeben

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albin.göbel
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SBV stärken! Zwölftausend Postkarten im BMAS übergeben

Beitrag von albin.göbel »

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Unverzichtbar in Betrieb & Verwaltung:
Schwerbehindertenvertretung stärken!

Kurzbericht zur Übergabe der 12.000 Postkarten an die Parlamentarische Staatssekretärin Gabriele Lösekrug-Möller im BMAS durch BbSD und die Unterzeichner der "Kölner Erklärung" am 11.11.2015 in Berlin Bericht

Kanzlerin Angela Merkel soll durch eine Postkartenaktion der Initiatoren der "Kölner Erklärung" zur Stärkung der Schwerbehindertenvertretungen nach dem Koalitionsvertrag und zur überfälligen Reform des SBV-Wahlrechts aufgefordert werden. Der Schwerbehindertenvertretung kommt eine Schlüsselfunktion bei der Inklusion in Betrieben und Behörden zu. Jeder kann mitmachen. Die Postkarte liegt nun auch vor als » Online-Postkarte zum Ausdrucken im PDF-Format.

Die gesammelten Postkarten werden am 11.11.2015 in Berlin überreicht. Machen Sie mit und unterstützen Sie so die Arbeit der Schwerbehindertenvertretungen. Ihre Unterschrift zählt! Mit jeder Unterschrift von Schwerbehindertenvertretungen, schwerbehinderten Menschen, behinderten Menschen sowie natürlich auch von Menschen ohne Handikap kommt die Inklusion im Arbeitsleben ein Stück voran!

"Abgehängt: Belebung am Arbeitsmarkt geht an den schwerbehinderten Menschen vorbei. Abseits vom Arbeitsmarkt: Behinderte profitieren nicht vom Job-Boom. Schwerbehinderte: Sie sind die Verlierer auf dem Arbeitsmarkt... Gegen den allgemeinen Trend ist die Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen sogar gestiegen," bilanzierte DGB-Arbeitsmarkt-Experte Dr. Adamy schon 2011 den gegenläufigen Trend.

Der SoVD wies 2012 darauf hin, dass Menschen mit Behinderungen am Arbeitsmarkt immer stärker ins Abseits gerieten. Ihre wahre Situation und die "Spaltung des Arbeitsmarkts" werde vom Jubel über die Entwicklung der allgemeinen Arbeitslosen-Quote übertönt. Dabei seien die Zahlen alarmierend, die sozialen Folgen für die Betroffenen tiefgreifend.

"Vom Jobaufschwung der vergangenen Jahre hat die Gruppe der Menschen mit Behinderung vergleichsweise wenig profitiert", sagt die amtliche Statistik. Die Arbeitslosenquote von schwerbehinderten Menschen lag mit 14 Prozent mehr als doppelt so hoch wie die allgemeine Arbeitslosenquote, über 100 % höher als die Quote aller Beschäftigten nach Rürup laut Inklusionsbarometer 2014. Trotz wachsender Wirtschaft geht die Schere immer weiter auseinander, wächst die Kluft zwischen den Quoten seit zehn Jahren: "Der Abstand ihrer Arbeitslosenquote zur allgemeinen ist heute so groß wie nie seit 2005" laut ZDF vom 01.12.2015.

Nähere Information sowie Hintergründe von der
Bundesarbeitsgemeinschaft der betrieblichen
Schwerbehindertenvertretungen in Deutschland
e.V. (BbSD), Geschäftsstelle Rheinland, Rhein-
allee 31, 53424 Remagen, und folgenden Links:


Gewerkschaften (Gemeinsame Erkl.)
dbb/tarifunion (Positionspapier 2016)
Sozialverbände (TV-Clip auf YouTube)
Behindertenverbände (VdK Deutschl.)
Behindertenbeauftragte (Bund/Länder)
Inklusionsbeirat (Artikel 33 UN-BRK)
www.twitter.com

Kobinet-Nachrichten
AGSV der Länder
AGSV Polizei NRW
Pressemitteilung
Haupt-SBV Berlin
www.schwbv.de

Viele Grüße
Albin Göbel
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armin.sillaber

AW: Postkarten für die Kanzlerin

Beitrag von armin.sillaber »

Diese Aktion find ich gut und wichtig.
Hallo Ich bin nun zum zweiten mal in diesem Forum und freue mich schon auf Euer Feedback ob Ihr das auch so seht.
Ich bin seit 14 Jahren SBV, damals noch mit einer Quote von 3% mit 1200 Mitarbeitern jetzt fast 10% bei 950 MA ja wir werden älter und man merkt das alles nicht mehr so einfach läuft.
Ich habe in meinem Zuständigkeitsbereich zur Zeit 94 SB und gleichgestellte Kollegen.
Das schwankt schon mal hin und her. (Teilweise über 100 ) Viele Anträge laufen zur Zeit noch.
Ich finde das bei der Freistellung von SB Vertretern oft vergessen wird das viele "gesunde" Kollegen von uns betreut werden, sei es nur eine Beratung aber auch diverse Anträge die ja auch schon mal ohne den gewünschten Erfolg beschieden werden sind unser tägliches Brot. Da hat man viel Arbeit und Zeit investiert es wird aber nicht angerechnet da der Erfolg ja ausblieb.
Durch unsere Schweigepflicht ist es natürlich schwer solche Tätigkeitsnachweise zu erbringen.
Auch diverse Gespräche nach längeren Erkrankungen z. Bsp. beim Betrieblichen Eingliederungsmanagement BGM, oder Krankenbesuche sind für einen Ehrenamtlichen SB Vertreter neben seiner Arbeit oft schwer zu stemmen. Ich möchte nicht falsch verstanden werden ich mache diese Arbeit sehr gerne für meine Kollegen, aber wenn man <100 SB hat und sein Amt beherzt ausübt hat man auch mit seinen anerkannten SB und Gleichgestellten Kollegen gut zu tun.
Der Besuch am Arbeitsplatz, die Hilfe bei der ergonomischen Ausgestaltung desselben.
Was könnte man alles erreichen wenn man hier großzügiger mit einer Freistellung wäre.
Sicherlich ist die Situation in jedem Betrieb anders, auch die Kosten für die Freistellung vergesse ich nicht aber der Vorteil im Betrieb ist enorm, man denke an die gesparte Ausgleichsabgabe, die Ersparnis bei Zuschüssen für Arbeitsplatzeinrichtungen und der weiteren Ersparnis weil ein Kollege dadurch nicht mehr ausfällt und seine Arbeit voll umfänglich macht.
Jetzt sind wir wieder bei de noch gesunden Kollegen, die teilweise solche Hilfsmittel mitbenutzen dürfen und dadurch erst gar nicht in die Situation einer SB kommen. Das wird leider oft nicht berücksichtigt aber gerne in Anspruch genommen.
Dann sind auch unsere Rechte für diese wertvolle Arbeit sehr eingeschränkt, wenn ich in der BR Sitzung meinen Einspruch hier und da im Sinne meiner SB mache wird es zwar oft berücksichtigt aber das ist meist eine gut will Aktion, wenn hier meine Stimme mehr Gewicht hätte wäre auch hier vieles noch einfacher, wir sind doch auch nur im Sinne unserer Kollegen unterwegs, da muss man schon mal anderer Meinung sein können und diese auch gesetzlich vertreten können.
Warum räumt man einem Betrieb der einen SB Vertreter freistellt nicht eine besonderes Recht ein diese Kosten für den freigestellten SB Vertreter in irgendeiner Form geltend zu machen. Dann würde man seitens der Arbeitgeber bestimmt mehr Zustimmung dazu erhalten und in der Folge noch mehr SB Menschen in Arbeit bekommen.
Wie gesagt wäre es toll wenn hier unsere Regierung unser SGB IX im Sinne der Kölner Erklärung ändern würde.
Dann hat man das Problem der SBV nicht nur erkannt sondern auch etwas dafür getan.
In diesem Sinne wünsche ich noch eine gute Zeit und hoffe das beste für uns.
Armin Sillaber
albin.göbel
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AW: Postkarten für die Kanzlerin

Beitrag von albin.göbel »

armin.sillaber hat geschrieben:Durch unsere Schweigepflicht ist es natürlich schwer solche Tätigkeitsnachweise zu erbringen...
Hallo Herr Sillaber,

in der Schwerbehindertenversammlung können und sollten Sie das z.B. in Ihrem Tätigkeitsbericht aufgreifen, wenn auch anonymisiert in "statistischer" Form, ohne Namen zu nennen. Dann kriegt das auch der geladene Arbeitgeber bzw. der Arbeitgeberbeauftragte mit. Näheres dazu finden Sie z.B. im Fachlexikon Behinderung & Beruf, Stichwort: "Versammlung schwerbehinderter Menschen", sowie im SBV-Guide.


Viele Grüße
Albin Göbel
jada.wasi
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AW: Postkarten für die Kanzlerin

Beitrag von jada.wasi »

Diese Aktion find ich gut und wichtig
Hallo zusammen,
seh das ganz genauso. Eine überfällige und großartige BbSD-Aktion. Unbedingt mitmachen und weitersagen! Hab von der Unterschriften-Kampagne in Facebook und Twitter im Juli erfahren. Hab die "Kölner Erklärung" und Postkarten in der Schwerbehindertenversammlung ausgelegt. Das Echo war überwältigend. Auch die anwesende Beauftragte des Arbeitgebers aus der Personalabteilung hat spontan unterschrieben. Danke BbSD !!

Gutachten 2015: "Insgesamt sei die Arbeitsmarktlage für behinderte Menschen trotz der Vorgaben der UN-BRK durch ein hohes Maß an Ausgrenzung geprägt." (Prof. von Kardorff / Dr. Ohlbrecht: Zugang zum allgemeinen Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderungen - Ergebnisse einer Expertise mit Handlungsempfehlung im Auftrage der Antidiskriminierungsstelle des Bundes; Forum D, Beitrag D16-2015, www.reha-recht.de; 20.05.2015)

Statistik 2015: Die Arbeitskräftenachfrage weist weiterhin eine deutliche Aufwärtstendenz auf in nahezu allen Branchen und befindet sich auf Höchstniveau. In den letzten Jahren ist die Beschäftigtenzahl auf neue Höchstwerte gestiegen. Wie geradezu erbärmlich es aber um die weit über 100 % höhere Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen steht im Vergleich zur allgemeinen Arbeitslosenquote, kann jeder nachlesen im Internet bei der Bundesagentur für Arbeit, Stand Mai 2015
www.statistik.arbeitsagentur.de

Gruß,
Jada Wasi
albin.göbel
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Unverzichtbar in Betrieb & Verwaltung: Schwerbehindertenvertretung stärken!

Beitrag von albin.göbel »

Rund 12.000 Postkarten sind bei der Bundesarbeitsgemeinschaft der betriebl. Schwerbehindertenvertretungen in Deutschland e.V. (BbSD) eingegangen. Mit einer solchen Zahl hat niemand gerechnet. Sogar in Brasilien wurde die Aktion unterstützt. Ein überwältigender Erfolg!

Den Initiatoren gebührt Dank und Anerkennung für ihren unermüdlichen Einsatz für diese Inklusionsaktion - stellvertretend für die vielen ungezählten Ehrenamtler, die diese Aktion bundesweit mit großem Einsatz unterstützten. Die Postkarten für die Kanzlerin werden morgen in Berlin überreicht... Mehr

Viele Grüße
Albin Göbel

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Postkartenübergabe in Berlin am 11.11.15
jada.wasi
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AW: Inklusionsbarometer 2015

Beitrag von jada.wasi »

Studie: Inklusionsbarometer Arbeit 2015
Während die allgemeine Arbeitslosenquote bei 6 % liegt (seit der Wiedervereinigung war die Zahl der Arbeitslosen in einem November noch nie so niedrig), liegt die Arbeitslosenquote für Menschen mit Behinderung bei 13,9 %. Die Dunkelziffer ist nach Schätzungen von Prof. Rürup aber noch viel größer als offiziell ausgewiesen. Das ist offenkundig: Dies auch deshalb, da die BA für Arbeit behinderte Arbeitslose mit einer zugesicherten statt einer bewilligten Gleichstellung z.B. nicht wie früher in ihrer Schwerbehinderten-Arbeitslosenstatistik berücksichtigt. So werden seit Jahren diese Statistiken "aufgehübscht".
aktion-mensch.de/inklusionsbarometer

Ausbildung Behinderter selten im Betrieb
Die Aus­bil­dung be­hin­der­ter Jugendlicher findet heute meist in außerbetrieblichen Maßnahmen statt. Dabei bietet der Staat eine Vielzahl von Fördermöglichkeiten.
www.dgb.de

Immer mehr Schwerbehinderte ohne Arbeit
Studie 2015: Eine abgehängte Zielgruppe am Arbeitsmarkt in Deutschland
www.dgb.de

Gewerkschaften lehnen "Alibireform" ab
SBV-Tagung 2015: Eine "Vielzahl der Unternehmen" unterlaufe seit Jahren die gesetzliche Quote von fünf Prozent für die Beschäftigung von Schwerbehinderten.
www.dgb.de

UN-Ausschuss besorgt über Ausgrenzung
Prüfbericht 2015: Die Bundesregierung hat die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen schon 2009 ratifiziert. Was daraus geworden ist, hat der UN-Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen erst vor wenigen Monaten geprüft. Der UN-Ausschuss zeigt sich besorgt über die Ausgrenzung von Behinderten auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland 2015 und fordert von der Bundesregierung, das zu ändern.
ZB-Archiv 4/2015, Seite 6.

"Die Werkstätten für behinderte Menschen erfüllen ihren gesetzlichen Auftrag nicht. Sie haben den gesetzlichen Auftrag, Menschen mit Behinderungen fit zu machen für den ersten Arbeitsmarkt und sie darauf zu vermitteln. Und die Übergangsquoten liegen im Promillebereich. Also das sind ganz wenige Menschen, die aus den Werkstätten für behinderte Menschen auf den ersten Arbeitsmarkt kommen..."
www.deutschlandfunk.de

Kurzvideo zur Sendung vom 01.12.2015
Frontal 21: "Staat behindert Behinderte"
Kobinet-Nachrichten

Grüße,
Jada Wasi
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