SBV - BEM-Gespräch

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anni

SBV - BEM-Gespräch

Beitrag von anni »

Hallo,

ich wurde im letzten Jahr zur SBV gewählt. Ich bin noch ein bisschen unsicher, wie die Verfahrensweise in BEM-Verfahren bzw. Gesprächen sein muss, denn dabei geht es ja darum, dass der Beschäftigte vorträgt, was er sich für Arbeitsverbesserungen vorstellt bzw. ob seine Krankheit evtl. mit Arbeitsbedingungen zu tun hat.
Ein Bsp. aus meinem Bereich. Ein Kollege, der zu 70 % schwerbehindert ist, bei uns aber als Hausmeister eingestellt ist.
In unserem Betrieb gab es Umstrukturierungen bzw. Dezernate wurden zusammengelegt etc.
Dadurch bedingt hat dieser Kollege, der vorher zur Ausübung seiner Hausmeistertätigkeiten einen Caddy (Hundefänger) als Betriebswagen hatte (Standheizung, höhere Sitze, Ladungssicherheit für Werkzeuge und andere Arbeitsmaterialien) ab diesem Zeitpunkt nun zur Ausübung seiner Tätigkeit einen VW-Golf bekommen. Damit ist dieser überhaupt nicht zufrieden.
Es gibt dazu eine dienstliche Veranlassung dazu, dass nun der Technische Betriebsdienst im Haus Anspruch auf einen Caddy hat.
Nun meine Frage, in wie weit kann ich an den Dezernenten herantreten, ob man diese Entscheidung nicht nochmal überdenken könnte, denn es handelt sich hierbei um einen SB, der dadurch nun erhebliche Nachteile hat. Mein Vorgänger hat schon zweimal mit dem Dezernenten gesprochen, es wurde mit der Aussage, dienstliche Veranlassung abgetan.
Muss ich das als Vertreter so hinnehmen?
Ich habe aber noch eine Frage, der Mitarbeiter um den es geht ist ja zu 70% schwerbehindert, im Prinzip kann er die meisten seiner Tätigkeiten nicht mehr ausführen. Wie ist es in diesem Fall. Streng genommen müssten ihm doch andere Tätigkeiten übertragen werden, oder?

Gruß Anni
CVedder
Beiträge: 344
Registriert: Dienstag 2. November 2010, 11:14

AW: SBV - BEM-Gespräch

Beitrag von CVedder »

Hallo Anni,

ist der wirklich Hundefänger? Gibt es sowas noch?
In die Kommunikation mit dem Dezernenten zu treten ist meist eine gute Idee. Hinterfragen Sie doch mal die dienstliche Veranlassung und tragen Sie aber auch die Vorteile für "Ihren Klienten" bei Rückkehr zum Caddy vor. Oder geht es hier nur um "ich will meinen Caddy wiederhaben!".
Dringender Rat: Bereiten Sie sich auf das Gespräch vor und versuchen Sie die Hintergründe in Erfahrung zu bringen. Auch was den Hausmeister bewegt. Der GdB von 70 alleine hat zunächst ja mal gar nichts mit der Leistungsfähigkeit zu tun. Ist es wirklich so, dass er die meisten Tätigkeiten nicht mehr ausführen kann? Anspruch auf Übertragung von anderen Tätigkeiten besteht nur bedingt, sprich, wenn diese vorhanden sind und dem Arbeitgeber die Zusammenführung,.... z.B. Versetzungen,..... zumutbar sind. Grundsätzlich gilt, erst einmal den GANZEN ELEFANTEN untersuchen, meint die Angelegenheit in Gänze zu betrachten und offen - ohne Denksperre - versuchen nach Lösungen zu suchen.

Gruß
Christian Vedder
anni

AW: SBV - BEM-Gespräch

Beitrag von anni »

Hallo,

vielen Dank für ihre Antwort. Mit "Hundefänger" (umgangssprachlich) ist das Auto gemeint. Ich habe gedacht, wenn ich das so schreibe, versteht man es besser.
Mir geht es ja in erster Linie darum, dass der SB zufrieden aus dem Gespräch geht, was sich in diesem Fall als schwierig erweist.
Genauso wurde ihm vorgeschlagen, dass wenn in 1-2 Jahren Hausmeister aus einer anderen Dienststelle ausscheiden, ihm ein Caddy zur Verfügung gestellt wird. Das wollte er schriftlich haben, ich meine das geht ja nun wirklich nicht.
Wenn es dienstlich und aus finanziellen Gründen nicht möglich ist, vom Dienstherren eine Änderung herbeizuführen, muss es doch so hingenommen werden, oder?
Ich denke in diesem Fall wurde schon alles versucht.

Gruß Anni
Ulrich.Römer
Beiträge: 621
Registriert: Mittwoch 29. September 2010, 12:51

AW: SBV - BEM-Gespräch

Beitrag von Ulrich.Römer »

Ich sehe das eher kritisch und halte es nicht für realistisch, dass der schwerbehinderte Kollege grundsätzlich immer "zufrieden" aus einem Gespräch gehen wird.
Nach dem Motto "Ich hab dich ja auch gewählt, also vertrete gefälligst meine Interessen" kann das nur schiefgehen. Wichtig ist, dass eine SBV nicht nur das Einzelinteresse sondern auch das Interesse aller anderen schwerbehinderten AN im Auge haben muss.
Hier wäre ein Anspruch wenn überhaupt, dann nur auf ein geeignetes Fahrzeug. Ob das ein Golf oder Caddy oder Defender ist ... völlig egal, Hauptsache geeignet!
Ulrich Römer

Moderator der BIH-Foren
katjamaus

AW: SBV - BEM-Gespräch

Beitrag von katjamaus »

Ein klares NEIN ist häufig schwieriger als "ich werde mich drum kümmern" zu sagen. Als nächstes will der Kollege vielleicht noch einen Parkplatz, Sitzheizung, geänderte Anfangszeit, klimatisiertes Büro .....
Auf keinen Fall sollte so ein Gespräch der Startschuss für ein Wunschkonzert sein.
williniesky

AW: SBV - BEM-Gespräch

Beitrag von williniesky »

Hallo Anni,
.....Genauso wurde ihm vorgeschlagen, dass wenn in 1-2 Jahren Hausmeister aus einer anderen Dienststelle ausscheiden, ihm ein Caddy zur Verfügung gestellt wird.....

Warum ist ein Tausch der Autos zu jetzigen Zeitpunkt nicht möglich? Die frage steht doch im Raum und würde den Dienstherrn überhaupt nicht belasten.

Gruß
Willi
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